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Altes neu erklärt: Das „Zeitmaschinchen“ vom Freilichtmuseum Neuhausen ist Gewinner des DigAMus Award 2025

In der Kategorie „Zugänglichkeit“ wurde das Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck für die barrierefreie digitale Anwendung ausgezeichnet.

Neuhausen ob Eck. Am 24. September 2025 wurde in Mainz in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zum 5. Mal der DigAMus Award verliehen. Das Freilichtmuseum konkurrierte mit mehr als 90 Bewerbungen um die begehrte Auszeichnung und wurde mit dem digitalen „Zeitmaschinchen“ in der Kategorie „Zugänglichkeit“ ausgezeichnet. Die Idee zum Zeitmaschinchen konnte mit Hilfe des Förderprojektes „Museen im Wandel“ unter der Projektleitung der MFG Baden-Württemberg umgesetzt werden.

Mit dem DigAMus Award werden Projekte ausgezeichnet, die Museen und Kulturinstitutionen für Besuchende digital zugänglich machen. Der Award unterstützt damit insbesondere digitale Innovationen für Zugänglichkeit, Vermittlung und Partizipation erfolgreich einzusetzen. Die Jury, bestehend aus Andreas Geis (Leitung Förderung der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte), Holger Simon (Mit-Initiator NFDI4Culture), Dr. Felicia Sternfeld (Präsidentin ICOM Deutschland, Leitung Europäisches Hansemuseum Lübeck), Sylvia Willkomm (Geschäftsführerin Deutscher Museumsbund) und Kristin Oswald (Redaktion Kulturmanagement-Network) lobte die Vielfalt und Innovationskraft der Projekte.

„Das digitale Vermittlungsangebot macht die historischen Gebäude des Freilichtmuseums erlebbar – unabhängig davon ob sie diese physisch betreten können“, so lautete das Fazit der Jury. In der Laudatio hob Holger Simon hervor, dass mit dem Zeitmaschinchen Barrieren abgebaut werden. Durch die Angebote in leichter Sprache, Gebärdensprache und das Farbkonzept werden Räume geöffnet, die für Viele ansonsten verschlossen wären.

„Ich freue mich sehr über die großartige Auszeichnung und die Wertschätzung unserer Arbeit“, so Vera Jovic-Burger, die derzeit das Museum kommissarisch leitet. „Wir haben im Team lange an den Inhalten sowie der Darstellungsform getüftelt. Die Agentur Erdmännchen & Bär hat mit ihrer Expertise und viel Empathie für die Nutzer das Zeitmaschinchen zu dem gemacht, was es heute ist.“

Über das Zeitmaschinchen können Informationen zu den Museumsgebäuden abgerufen werden - entweder ganz leicht über den QR-Code, welcher an jedem Haus im Museum angebracht ist, oder aber direkt über www.zeitmaschinchen.de, unabhängig davon, wo man sich befindet. Der Dorfplatz mit Kaufhaus Pfeiffer, Schul- und Rathaus, Biehle und Kirche ist fertig und mit Texten, Bildern und Filmen erfahrbar, die anderen Gebäude sind noch in der Entwicklung und sollen bis Ende 2026 ebenfalls online zur Verfügung stehen. „Dann gibt es einen kompletten digitalen Museumsguide mit wertvollen Zusatzinformationen rund um das Museum für alle“, lautet das stolze Fazit von Vera Jovic-Burger.

Mehr Informationen zum Award, den Kategorien und den anderen Gewinnern:


Das Freilichtmuseum hat außer montags täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Kinder bis 10 Jahre haben freien Eintritt. Anmeldungen für Führungen und Kurse sind unter info@freilichtmuseum-neuhausen.de oder 07461 926 3200 oder über den Online-Shop des Freilichtmuseums: https://shop.freilichtmuseum-neuhausen.de/#/start möglich. Tipp: Eine Saisonkarte für Erwachsene kostet nur 25 Euro und bietet die ganze Saison freien Eintritt an jedem Öffnungstag und somit auch an jeder Veranstaltung.

Täglich um 11 und 15 Uhr werden im Museum die mit Wasserrädern betriebene Hochgangsäge und die Hausmühle in Gang gesetzt und von 13 bis 17 Uhr gibt es historische Handwerksvorführungen.

INFO

Das Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck, getragen vom Landkreis Tuttlingen, ist eines von sieben regionalen ländlichen Freilichtmuseen in Baden-Württemberg. Es umfasst ein 18 Hektar großes Gelände im Naturpark Obere Donau.

Das im Juni 1988 eröffnete Museumsdorf wird alljährlich in der siebenmonatigen Saison von April bis November von über 70.000 Gästen besucht. Die derzeit 26 historischen Gebäude stammen aus den Regionen Schwäbische Alb, Schwarzwald, Hegau, Baar, Oberer Neckar und Bodensee.