Ort: Haldenhof Schonach (B4)
Strohflechten
Das „geflochtene Gold“ war für die Menschen im Schwarzwald lange Zeit ein lukratives Einkommen. Aus einfachen Strohhalmen wurden Zöpfe und Bänder geflochten, die anschließend weiterverarbeitet werden konnten. Wie viele andere Handwerke auch wurde das Strohflechten oftmals als Nebenerwerb betrieben, vornehmlich von Mädchen und Frauen. Gerade im Herbst und Winter, wenn die Tage kürzer wurden, saß man drinnen in der warmen Stube und produzierte Schuhe, Hüte, Körbe und allerlei andere Erzeugnisse des alltäglichen Bedarfs aus Stroh.
Mit der Zeit wurde das Strohflechten zunehmend professionalisiert. Auf verfeinerte Flecht-Techniken folgten teils sogar eigene Strohflechtschulen, in denen den jungen Mädchen das handwerkliche Geschick vermittelt wurde. Die Industrialisierung brachte Werkzeug zur Strohbearbeitung und schließlich teilautomatisierte Strohflechtmaschinen, die das Strohflechten im Südschwarzwald zu einem nicht unerheblichen Wirtschaftsfaktor machten.