Ort: Weber- und Kleinbauernhaus Dautmergen (C2)
Weberhandwerk
Die Hausweberei war in früheren Zeiten nicht nur das Handwerk schlechthin, sondern fast schon „ein Zustand, eine Lebensäußerung“. Das Handwerkszeug ist der Webstuhl, der sich im kühlen und feuchten Webkeller, der sogenannten „Dunke“ befand. Dieses Klima begünstigte die Verarbeitung des Garns, brachte aber auch erhebliche gesundheitliche Risiken wie Rheuma und Schwindsucht für den Weber mit sich.
Als Vorarbeit mussten die Fasern zunächst in kochendem Wasser von klebeartigen Bindemitteln befreit werden, um das Garn zu veredeln. Anschließend wurde der Webstuhl mit „Ketten“, den Längsfäden bespannt, die von der Hinterseite der Maschine nach vorne geführt werden. Zugleich durchzog der Weber die Ketten mit „Schussfäden“ jeweils von einer Seite zur anderen und festigte so das Gewebe.