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Öffnungszeiten

26. März bis 6. November 2022
Dienstag - Sonntag, 9 - 18 Uhr
Einlass bis 17.00 Uhr
(an Feiertagen auch montags geöffnet!)

Telefon

Info-Service: +49 (0)7461 / 926 3200
Museumskasse: +49 (0)7467 / 1391

Adresse

Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck
Museumsweg 1
78579 Neuhausen ob Eck

Anreise

Mit der Bahn nach Tuttlingen,
von dort mit dem Bus 340 nach
Neuhausen ob Eck (Fahrplan nach Neuhausen / Fahrplan nach Tuttlingen).
Mit dem Auto über die B 311
nach Neuhausen ob Eck.

LAND – MENSCH – MASCHINE

Rainer Müller-Tombrink: Fotomalerei

Rainer Müller-Tombrink ist ein Spurensucher und Spurenfinder. Diese Spuren befinden sich im Urbanen, im dörflichen Umfeld und im ländlichen Raum, überall dort, wo Mensch oder Natur Zeichen setzen. Und diese sichert er, mit kriminalistischer Akribie und unabhängiger künstlerischer Ästhetik. Diese Ausstellung zeigt einen besonderen Teil seiner Arbeit.

Die aus europäischen Ländern stammenden Motive zeigen unterschiedliche Geräte zur Bodenbearbeitung, die zum Teil noch aus der Mitte des 20. Jahrhunderts stammen. Wir sehen Maschinen im Einsatz oder auf Feldern abgestellt, Relikte des menschlichen Einflusses auf die Landschaft. Den Künstler fasziniert ihre eigene Patina, erzeugt von Bodenstaub, Erdklumpen, Lehmspritzern oder dem Rost auf den Resten des von der mediterranen Sonne verblichenen Lacks.

Der analoge Fotoabzug ist der Rohling, mit dünnen Schichten unterschiedlicher Malmittel überarbeitet. Zum Einsatz kommen Aquarell- und Acrylfarben, Spraylacke und Farbstifte. Die Fotoschicht wird angelöst, mit Stahlwolle aufgerieben, oberflächlich angeätzt, so dass es zu farblichen und atmosphärischen Verfremdungen kommt. Es sind künstlerisch-malerische Eingriffe, teils kaum sichtbar, doch wesentlich in der Aussage. Der gemalte Anteil auf dem Fotopapier ist sehr viel höher, als der flüchtige Blick es vermuten lässt.

Einige der Bilder zeigen Motive aus der Toskana. Der dortige schwere Boden erfordert spezielle, auffällig große Pflüge. In diesem historischen Gebiet der Etrusker wurde schon früh Eisenerz gewonnen und verhüttet. Die Verwendung dieses Materials als Kriegs- und Friedensgerät, als Schwert und Pflugschar, als Lanze oder Sense, destruktiv und konstruktiv, war im Alltag der damaligen Menschen jederzeit präsent.

Die malerisch-zeichnerische Überarbeitung der Fotos erzeugt eine Atmosphäre der philosophischen Assoziation, fernab der Gegenwart. Wie in einer Zeitkapsel wurden die Motive festgehalten, optisch mit einer Distanz zur eigentlichen Funktion versehen. Diese Distanz ermöglicht es dem heutigen Betrachter ermöglicht, sich in Bezug auf Vergangenheit und Zukunft der Bewirtschaftung unserer Kulturlandschaften zu positionieren. Die Motive wirken seltsam zeitlos, wie Relikte des unaufhörlichen Kampfs des Menschen mit der Natur.

www.rainer-mueller-tombrink.de
Tel. 0178 651 03 97

Bild: Rainer Müller-Tombrink

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